
Wie kann die ökologische Landwirtschaft die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung unterstützen?
Dies war das Hauptthema der Keynote von Konrad Hauptfleisch, die im Rahmen gehalten wurde Organic Swedenund Appetit's Veranstaltung Ökologischer Zukunftstag am Donnerstag vergangener Woche.
Als Leiter Kapazitätsentwicklung bei IFOAM – Organics International, Konrad ist verantwortlich für The Organic Academy – ein Vorzeige-Schulungsprogramm, das sich darauf konzentriert, die Führungskräfte von morgen im Bio-Sektor auszubilden und zu stärken. In diesem Artikel teilen wir einige der wichtigsten Erkenntnisse aus Konrads Keynote und bieten einige Ressourcen zum Weiterlesen über die Verbindung zwischen Nachhaltigkeit und ökologischer Landwirtschaft.
"Bei der ökologischen Landwirtschaft geht es um die Intensivierung von Wissen und nicht um Input."'
Während der Keynote argumentierte Konrad, dass wir nicht einfach eine Lösung von einem Teil der Welt in einen anderen übertragen können. Umgekehrt betonte er, dass der ökologische Landbau eine genaue Kenntnis der regionalen und lokalen Gegebenheiten erfordert. Daher geht es beim ökologischen Landbau eher um die Intensivierung des Wissens als um den Input.
Bio 3.0
Konrad teilte den Zeitstrahl des modernen ökologischen Landbaus in drei Phasen ein; Bio 1.0, Bio 2.0 und Bio 3.0. Die erste Phase begann um die 1920er Jahre durch visionäre Pioniere, die die Probleme der damaligen zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft erkannten.
Die zweite Phase erstreckt sich von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart und ist gekennzeichnet durch die Einführung verschiedener Zertifizierungssysteme, staatlich unterstützter Vorschriften und einem kontinuierlichen Wachstum von Bio. Darüber hinaus wurden während Organic 2.0 der ökologische Pflanzenbau und das Tierwohl gemäß den Vorstellungen der Pioniere weiterentwickelt. Diese Phase ist auch geprägt von der Formulierung und Etablierung gemeinsamer Visionen sowie verschiedener Agrarpolitiken für den ökologischen Landbau. Schließlich bezieht sich Organic 3.0 auf die nächste Phase der modernen ökologischen Landwirtschaft, in der erwartet wird, dass Bio von der Nische zum Mainstream wird und die Einführung wirklich nachhaltiger Anbausysteme vorantreibt.
„Es geht nicht um die Produktion, sondern um den Vertrieb. Wir verschwenden 1/3 unseres Essens.“
Eine häufige Kritik an der ökologischen Landwirtschaft ist, dass sie nicht die ganze Welt ernähren kann, da sie im Vergleich zu konventionellen Anbausystemen geringere Erträge erwirtschaftet. In Anlehnung an die Forschung von Reganold und Wacther (2016) argumentierte Konrad jedoch in seiner Keynote, dass Bio die konventionelle Landwirtschaft in Bezug auf Produktion, ökologische Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Wohlbefinden übertrifft. Darüber hinaus betonte er, dass wir zur Schaffung eines wirklich nachhaltigen Lebensmittelsystems auch das Problem der Lebensmittelverschwendung angehen müssen.
„Die versteckten Kosten von Lebensmitteln werden nicht angesprochen.“
Ähnlich wie andere Vordenker der Bio-Bewegung betonte Konrad in seinem Vortrag, dass nicht Bio-Lebensmittel zu teuer, sondern konventionell angebaute Lebensmittel zu billig seien.
Abschließend…
Abschließend erinnerte uns Konrads Keynote an die Herausforderungen, vor denen das globale Agrarsystem heute steht, vor allem aber an die Rolle, die der ökologische Landbau bei der Etablierung nachhaltiger Landwirtschaftssysteme spielen kann.
Weiterführende Literatur zu diesem Thema:
- Landwirtschaft am Scheideweg – Globaler Bericht
- Ökologische Landwirtschaft im 21. Jahrhundert centuagroecologia.net/…/Reganold-2016-Organic-farming-in-XXI-Nature-Plants.pdfry
- Handels- und Umweltbilanz 2013