Trendscouting von der weltgrößten Messe für Bio-Lebensmittel Nachrichten
Trendscouting von der weltgrößten Messe für Bio-Lebensmittel

Die Biofach in Nürnberg hat sich mit über 50.000 Besuchern und 3.800 Ausstellern aus 110 Ländern zur weltgrößten Messe für Bio-Lebensmittel entwickelt. Die Messe ist nicht nur ein von Jahr zu Jahr wachsender kommerzieller Erfolg, sondern hat sich auch zu einem einzigartigen Ort für den Wissensaustausch für alle in der Lebensmittelkette entwickelt.

Hier teilen wir Trendeinblicke und Notizen aus drei Vorträgen der Messe:

  • Ziele für nachhaltige Entwicklung und die Verbindung zu Bio
  • Das Potenzial des ökologischen Landbaus und der Agrarökologie zur Anpassung an den Klimawandel
  • Trends und Neuigkeiten des Bio-Marktes in den USA
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Ziele für nachhaltige Entwicklung und die Verbindung zu Bio

Der ökologische Landbau trägt zu 8 der 17 globalen Ziele bei, darunter die zentralen Ziele der Bekämpfung des Klimawandels, Ökosysteme und Biodiversität sowie sauberes Wasser, laut einem Bericht, den die Universität Twente in Holland im Auftrag von IFOAM Organics International und dem Gemüse erstellt hat Großhändler Eosta.

Die Menschen hinter dem Projekt sind Michaël Wilde und Volkert Engelsman, CEO von Eosta. Während des Seminars erzählten sie, wie Öko-Organisationen auf der ganzen Welt (inkl Organic Sweden) beteiligten sich an der Verbreitung des Berichts und stellten ihre eigenen Beispiele dafür vor, wie Biobauern beispielsweise zur Förderung gesunder Ökosysteme, zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Schutz des Grundwassers beitragen. Laden Sie hier den Bericht herunter und lesen Sie ihn mit vier Beispielen schwedischer Biobauern, die an vorderster Front stehen: Ökologischer Landbau und die Ziele für nachhaltige Entwicklung

Das Potenzial des ökologischen Landbaus und der Agrarökologie zur Anpassung an den Klimawandel

Im Rahmen dieses Seminars sprach Adrian Müller, Forscher am FiBL, über ein laufendes Forschungsprojekt, in dem er zusammen mit mehreren Kollegen die Möglichkeiten der biologischen Landwirtschaft zur Klimaanpassung untersucht. Die Studie ist eine sogenannte Meta-Analyse, in der Forscher die Ergebnisse von 37 Forschungsartikeln zusammengetragen und analysiert haben. Die Ergebnisse zeigen, dass ökologische Methoden sowohl bei der Klimaanpassung als auch bei der Resistenz gegen Extremwetter wie längere Dürreperioden Teil der Lösung sind. Adrian Müller schloss das Seminar mit den Worten;

„Diese Ergebnisse bieten eine solide Grundlage, um agrarökologische Produktionssysteme und -praktiken als vielversprechende Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel in der Landwirtschaft zu unterstützen. Die ökologische Landwirtschaft teilt viele dieser Eigenschaften.“

Trends und Neuigkeiten des Bio-Marktes in den USA

Der Markt für Bio-Lebensmittel und -Getränke in den Vereinigten Staaten hat 50 erstmals die Marke von 2018 Milliarden US-Dollar überschritten. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Markt laut Zahlen der Organic Trade Association um 6 Prozent. Während dieses Seminars sprach Carlotta Mast von New Hope Network – einem amerikanischen Medien- und Beratungsunternehmen – über die Trends, die den amerikanischen Markt prägen. Einige der wichtigsten Trends sind:
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  • "Alte Weisheit" - Verbraucher sind allzu verarbeiteter Produkte überdrüssig und suchen daher naturbelassenere Produkte mit kurzen Zutatenlisten sowie Produkte, die durch klassische Verfahren wie Fermentation veredelt werden.
  • "Pflanzenweisheit" - Alternativen zu klassischen Fleisch- oder Milchprodukten werden immer beliebter, insbesondere solche mit nachgewiesenen funktionellen Eigenschaften und hohem Nährstoffgehalt.
  • "Protein-Power" - Unabhängig davon, ob sie es wirklich brauchen oder nicht, viele Verbraucher möchten heute ihre Eiweißzufuhr erhöhen und die bewussten Zielgruppen belohnen Unternehmen, die die Herkunft ihrer Rohstoffe transparent machen.
  • „Chaos bewältigen“ - Die Verbraucher von heute legen zunehmend Wert auf Zeit, Komfort und Gesundheit. Die Marken, die es schaffen, all diese drei Aspekte in ein und demselben Produkt zu vereinen, haben wahrscheinlich große Erfolgschancen.
  • „Vertrauen durch Transparenz“ - Mit der Forderung nach mehr Transparenz beginnen immer mehr Lebensmittelunternehmen, darüber zu kommunizieren, wo und wie die Rohstoffe für ihre Produkte angebaut wurden.